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Sommerferien in Südafrika

Nachdem ich 2018 zu meiner Konfirmation das erste Mal nach Namibia reisen durfte, packte auch mich das "Afrika-Virus". Dieses Jahr konnte ich endlich wieder auf den südliche Kontinent zurückkehren. Die Reise führte uns in das Pilanesberg Private Game Reserve im Nordwesten von Pretoria und in den Krüger Nationalpark, der ganz im Osten liegt und an Mozambique angrenzt.




Teil 1 (Pilanesberg) Zürich – Frankfurt – Johannesburg – Black Rhino Game Reserve – Pilanesberg Game Reserve


Tag 0 / 1 – Flug nach Johannesburg & Black Rhino Private Game Reserve

Was für eine Überraschung ... statt Ferien im regnerischen Schottland, flogen wir nach Südafrika! Der Nachtflug über Frankfurt nach Johannesburg dauerte knapp 12 Stunden. Noch auf der Landebahn sah ich bereits die ersten Vögel, unter anderem zwei rüttelnde Gleitaare – was für ein Start in die Ferien!

Am Flughafen nahm uns unser Freund und Guide Owen Booysen in Empfang, verlud das viele Gepäck und fuhr uns zum Black Rhino Game Reserve. Dieses ist der private Teil des Pilanesberg Game Reserve und befindet sich nordwestlich von Pretoria im "Free State". Wir verbrachten drei Nächte in einer kleinen, privaten Lodge mitten im Park. Die knapp dreistündige Fahrt bot Einiges: verschiedne Singvogel- und Kiebitzarten, Gleitaare und sogar eine Gruppe Zebras. Auch die Landschaft bot viel Abwechslung mit Kakteen und Sukkulenten, Hügel, Büschen und blühenden Bäumen.

Am Ziel angekommen blieb uns gerade Zeit zum Auspacken, Duschen und Umziehen. Dann ging es schon los auf die erste Safari. Mit Kamera und Feldstecher versehen nahmen wir im offenen Safari-Auto Platz und fuhren in den Park. Schon nach wenigen Minuten trafen wir auf die ersten Pflanzenfresser: Impala, vier Breitmaulnashörner mit Nachwuchs, ein Gnu, Giraffen, Zebras und eine Elefantenherde – ebenfalls mit Nachwuchs.

Zum Sonnenuntergang folgte der im südlichen Afrika legendäre "Sundowner" mit Getränken und südafrikanischen Spezialitäten. Anschliessend ging es bereits zurück in die Lodge. Der Himmel und die ganze Landschaft waren inzwischen in ein tiefes oranges Licht getaucht – ein unglaubliches Phänomen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Kurz vor der Lodge, hinter einer Kurve, sahen wir uns Auge in Auge mit der Elefantenherde, die wir bereits am früheren Abend gesehen hatten. Die Jungen waren sehr neugierig und kamen bis auf wenige Meter ans Fahrzeug heran. Die anderen frassen um uns herum oder blieben auf der Strasse stehen.

Was für ein unvergessliches Erlebnis bereits am ersten Abend!



Tag 2 & 3 – Black Rhino Game Reserve & Pilanesberg Game Reserve

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Die nächsten zwei Tage machten wir etwas Ungewöhnliches: Walking-Safaris – sprich, wir setzten uns den Gefahren des Busches aus und begaben uns auf Augenhöhe mit den Wildtieren. Noch vor Sonnenaufgang suchten wir uns einen Wildwechsel und folgten den Spuren von drei Spitzmaulnashörnern und einer Leopardenmutter mit Nachwuchs. Leider verliefen sich die Spuren im dichten Gebüsch, sodass wir ihnen aus Sicherheitsgründen nicht weiter folgen konnten. Dafür trafen wir auf ein Breitmaulnashorn, Zebras, Impalas, Giraffen und viele Vögel: Graue Lärmvögel, Gruppen von Perlhühnern, Frankoline, eine Strichelracke etc. Nach einem mehrstündigen Spaziergang kehrten wir in die Lodge zurück und sahen dabei noch einige Pfeifnachtschwalben bei der Jagd – ein persönliches Highlight!

Am Tag darauf fuhren wir – wieder vor Sonnenaufgang – ins Zentrum von Pilanesberg. Wir sassen keine Minute im Auto, sahen wir bereits eine Schleiereule davonfliegen. Kurz darauf sass ein Fleckenuhu direkt neben der Strasse. Weiter begegneten wir einer Breitmaulnashorn Mutter mit Jungem und einer Herde Elefanten, die sich von den Bäumen neben der Strasse ernährte.

Unsere knapp fünf-stündige Wanderung führte von einem Wasserloch im Zentrum von Pilanesberg (an dem gerade eine zweite Elefeantenherde mit Nachwuchs am Trinken war) über zwei kleinere Hügel mit herrlicher Aussicht über den ganzen Park zurück zum Ausgangspunkt. Wir begegneten wiederum einem Spitzmaulnashornweibchen mit Nachwuchs, sahen Impalas, Zebras und Gnus sowie zum Abschluss eine weitere Elefantenherde. Diese hatte sich über eine so grosse Strecke ausgebreitet, dass wir in einem grossen Bogen zurück zum Ausgangspunkt gehen mussten.

Auf dem Rückweg zur Lodge fuhren wir beim grossen Damm vorbei und stoppten beim Mankwe Hide. Dort konnten wir einige Kormoranarten beobachten. Die Pause dauerte bedeutend länger als geplant, denn um unser Auto herum hatten sich zahlreiche Weissstrichel-Drossselhäherlinge und Flötenwürger gesammelt und suchten nach Futter im Sand. Sowas konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und ich nutzte meine erste Gelegenheit, die Vögel auf Augenhöhe zu fotografieren ;-) Am Abend machten wir nochmals eine kurze Ausfahrt – den Sundowner konnten wir uns nicht entgehen lassen – und sahen dabei unter anderem eine Kap-Ohreule (die dritte Eulenart im Park) sowie Giraffen im Gegenlicht. Dies war unser letzter Tag in Pilanesberg.



Teil 2 (Krüger Nationalpark) Graskop – Three Rondavels – Blyde River Canyon – Krüger Nationalpark


Tag 4 & 5 – Graskop – Three Rondavels – Blade River Canyon – Satara Camp (Krüger Nationalpark)

Wir verlassen das wunderschöne Black Rhino Game Reserve und machen uns auf den Weg in Richtung Krüger Nationalpark. Die Fahrt dauert den ganzen Tag. Am Abend stoppen wir kurz bei den Nac Nac Falls, bevor wir in Graskop die Nacht verbringen.

Am nächsten Morgen geht es früh los. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Sonnenaufgang bei den Three Rondavels fahren wir zum Orpen Gate, einem Eingang des Krüger Nationalparks.



Tag 6 – Krüger Nationalpark

Der erste Morgen im Krüger Nationalpark war relativ ruhig, ausser dem normalen "plain game" (Impalas, Zebras, Giraffen, Gnu) war wenig Action im Park. Entsprechend entschieden wir uns für einen Stopp im Gardenia Hyde. Dort sichteten wir nicht nur mehrere Kingfisher (Giant, Pied und Malachite) sondern auch Krokodile, Paviane, Schwalben und Sumpfschildkröten.

Kaum wurde aber das Licht weicher und damit besser zum Fotografieren, sahen wir im Gras drei Wildhunde liegen. Wir stoppten und harrten der Dinge, die da kommen würden. Unser Safari Guide beobachtete die Tiere genau und erklärte, dass das Gähnen ein Zeichen sei, dass sie sich demnächst bewegen würden. So war es dann auch. Nur standen nicht nur 3 Wildhunde auf sondern deren 12! Ein sehr seltenes Bild, selbst im Krüger Park. Damit aber nicht genug. Plötzlich tauchten zusätzlich zwei Tüpfelhyänen und eine Gruppe Paviane auf. Wir hätte noch ewig zuschauen können, doch leider mussten wir uns auf den Weg zurück ins Camp machen, da die Tore bei Sonnenuntergang geschlossen werden. Auf dem Rückweg begegneten wir noch einem Milchuhu, der direkt an der Strasse auf einem Ast thronte.



Tag 7 – Zentrum Krüger Nationalpark

Zum ersten Mal war es bewölkt und regnete sogar ein bisschen. Entsprechend hatten wir keine Eile mit Ausfahren und liessen es für einmal gemütlich angehen. Kaum waren wir unterwegs begegneten wir kurz ausserhalb des Camps einem Honigdachs. Ein absolutes Highlight, sind doch diese Tiere überaus schüchtern und selten zu sehen.

Für's Mittagessen stoppen wir in einem anderen Camp weiter nördlich im Park. Das Restaurant ist nicht gerade angenehm, es stinkt ziemlich nach Kanalisation. Dafür sind überall im Camp Weissbauch-Nektarvögel und Rotschulter-Glanzstare zu sehen, und – sie präsentieren sich perfekt in orangen Blumen. Wieder eine Chance, die ich unter keinen Umständen verpassen kann, auch wenn ich nur ein 20-Minuten-Zeitfenster habe um sie zu fotografieren :D

Auf der Rückfahrt in unser Camp begegnen wir wiederum vielem Plain Game sowie einer Grünen Meerkatze, die in einem toten Baum Ausschau zu halten schien. Auch ein Pack Löwen sichteten wir – leider etwas weit weg.

Kurz vor dem Camp begegnen wir (zum zweiten Mal am gleichen Tag!) wiederum einem Honigdachs. Zum Fotografieren war es aber schon fast zu dunkel. ​



Tag 8 – Krüger Park: Satara Camp – Berg-en-Dal

Der Tag war ein Tag voller Highlights. Schon bei der Wegfahrt trafen wir auf unseren ersten Leoparden, der am Fusse eines Baumes seine Beute frass. Nach gut zwei Stunden Wartezeit war er vom Fressen müde und kletterte zum Schlafen in den Baum.

Auf unserer Fahrt südwärts stoppten wir am für uns schönsten Wasserloch im Kürgerpark und waren in kürzester Zeit von 8 oder 9 Elefantenherden mit Nachwuchs umzingelt. Ein unglaubliches Bild. Diese stillen Riesen sind so friedlich und so beeindruckend! Natürlich fehlten beim Wasser auch die Vögel nicht. Wir konnten mehrere Baumhopfe und Bronzeflecktäubchen beobachten.

Nachdem wir uns von dem herrlichen Bild trennen konnten, ging es nicht lange und wir trafen mitten auf der Strasse auf einen Wildhund, der sehr schön für uns posiert. Dann geht es Schlag auf Schlag. Hyänen-Teenager (einige Monate alt), Hyänen-Babies (wenige Wochen alt) und gleich darauf eine Hyänenmutter mit drei Teenagern und zwei Säuglingen. Doch damit nicht genug. Ein paar Kilometer weiter treffen wir auf fünf Südliche Hornraben. Diese seltenen Vögel sind geschützt und kaum mehr zu sehen.

Die Fahrt endete mit einem Breitmaulnashorn bei Sonnenuntergang. Damit hatten wir an einem Tag "the big five" gesehen und beide Speicherkarten waren voll.



Tag 9 – Berg-en-Dal / Malalane

Wieder war es ein sehr ruhiger Tag. Wir sahen die typischen grasfressenden Säugetiere, im Gardenia Hyde einige Frankoline und – relativ weit entfernt – ein Löwenpaar. Dem Verhalten nach, waren sie sich am Paaren.

Mittagessen gibt es im Camp, da ich am Nachmittag wegen schwerer Halsentzündung zum Arzt ausserhalb des Parks fahren musste. Mit Antibiotika sollte es nun schnell besser werden. Auf dem Rückweg wiederum ein schöner Gamedrive, diesmal aber, für einmal ruhig.


Tag 10 – Berg-en-Dal

Auch heute geht es wieder bei Tagesanbruch los. Das erste Sighting war eine Leopardenmutter im Baum. Wir beobachteten sie eine ganze Weile, bevor wir uns für die Weiterfahrt entscheiden konnten. Nebst den üblichen Tieren, die uns nun schon die ganze Zeit begleiteten, trafen wir wiederum auf diverse Hyänen jeden Alters, sowie einem weiteren Honigdachs. Auf dem Rückweg zum Camp konnten wir einige Meter im Gebüsch einen weiteren Leoparden erspähen. Zum Glück zeigte er sich von seiner besten Seite und kam in Richtung Strasse. Wir benötigten viel zu viel Zeit und mussten uns sputen, noch rechtzeitig im Camp anzukommen! Kurz vor dem Gate trafen wir noch auf zwei Elefanten, die sich stritten.



Tag 11 – Berg-en-Dal – Orpen Gate – Blyde River (Bona Intaba Gamelodge)

Leider mussten wir den herrlichen Krüger Park schon wieder verlassen. Die letzte Fahrt ging nordwärts Richtung Satara und anschliessend via Orpen Gate zurück zum Blyde River Canyon.

Auf der Fahrt trafen wir zum letzten Mal auf die Hyänen-Babies, die einige Tage zuvor noch bei der Mutter getrunken haben. Heute sind sie munter und spielerisch Unterwegs.

Einige Kilometer weiter trafen wir auf ein pack Wildhunde mit 3 Jungen! Was für ein Anblick – und wie schön, dass im Krüger Nationalpark noch soviel Wildhunde zu sehen sind, sogar mit Nachwuchs!

Selbstverständlich besuchten wir auch wieder "unser" Wasserloch und auch an diesem Tag wurden wir nicht enttäuscht. Es wimmelte einmal mehr von Elefantenherden.

Kurz vor dem Ausgang hatten wir das grosse Glück, Löwen doch noch relativ nahe zu sehen. Zwei Männchen lagen wenige Meter von der Strasse im Schatten eines Baumes und genossen ihre Mittagsruhe.

Der krönende Abschluss vor der Zivilisation machten zwei junge Elefantenbullen, die miteinander im Wasser spielten.



Tag 12 – Blyde River – Pretoria – Johannesburg Flughafen – Zürich





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